1. Soloflug – Christiane Meyer
Der erste Alleinflug ist an sich schon eine große Sache für jeden Pilot / jede Pilotin. Wenn man aber dann noch so cool ist und das alles mitfilmt, so wie unser Mitglied Christiane Meyer, ist das schon eine sehr bemerkenswerte Sache.
Hier der Bericht von Christiane:
„Du weißt, was das bedeutet wenn der Fluglehrer nichts mehr sagt? … Der würde gerne aussteigen.“
Obwohl mir nach meinem zweiten Checkflug mit unserem Cheffluglehrer Andreas klar war, dass der erste Alleinflug kurz bevor steht, haben mich diese Worte meines Fluglehrers Matthias ganz schön überrumpelt. An diesem Tag habe ich mich gegen den ersten Alleinflug entschieden. Über die kommenden Wochen und Flüge (ungeeignetes Wetter für den Alleinflug), habe ich mich immer mehr mit dem Gedanken angefreundet, „das Ding“ alleine zu landen. Am 21. Oktober 2024 war es dann so weit. Nach einmal Durchstarten und einer gelungenen Landung steigt Matthias aus, geht auf den Tower und ich sitze alleine im Flugzeug vor der Halle. Niemand, der meine Handlungen gegencheckt, niemand, der einen an die wichtige Schritte erinnert, nur ich und das was ich die letzten Monate gelernt habe. Ich gehe also meine Checkliste durch, starte den Motor, prüfe die Instrumente, melde mich über Funk an und rolle zum Rollhalt Piste 06. Da stehe ich nun, mit beiden Füßen auf den Bremsen, meine Beine zittern leicht und ich bemühe mich, das Flugzeug beim Run-Up still zu halten. Es melden sich Maschinen im Endanflug, ich lasse eine Maschine passieren und warte auf die nächste. Auf Nachfrage über Funk erfahre ich, dass sie noch weit genug entfernt ist und ich Zeit zum Starten habe. Ich rolle also auf, gebe Gas, checke die Instrumente und flüchtig kommt mir der Gedanke, dass es, sobald ich abhebe, zu spät ist Panik zu bekommen. Die Geschwindigkeit kommt und ich hebe ab. Mein erster Alleinflug beginnt. Ich rede mir ein, dass „Alles wie immer“ ist. Das ist es auch, nur dass keiner reinredet. Dadurch habe ich Zeit, alle Punkte in Ruhe durchzugehen. Das gibt mir im Endanflug Sicherheit für die erste Landung. Alles sieht gut aus, trotzdem sinke ich nicht so gut wie normal. Es fehlt die zusätzliche Masse und der Gegenwind. In den zahlreichen vorherigen Landungen habe ich gelernt runterzukommen und das klappt dann auch. Ein Stück vor der Halbbahnmarkierung setzt sich die Aquila hin, ich schalte die Flaps auf Start, gebe Gas und schon bin ich wieder in der Luft, meine erste Landung alleine ist geschafft. Jetzt kann es nur noch besser werden. Mit der zweiten Landung bin ich zufriedener und rolle am Ende der Bahn ab, zurück zur Halle. Ich bin erleichtert, den Flug „überlebt“ zu haben, aller Anfang ist schwer, aber jetzt weiß ich, dass ich es auch alleine kann. Als ich aussteige, gratuliert mir Matthias und auch auf dem Turm werden mir Glückwünsche ausgesprochen.
Am Abend sehe ich mir die Aufnahmen meiner Kamera an und merke, dass ich doch ganz schön nervös war. Aus diesen Aufnahmen und den Videos meines Fluglehrers schneide ich mir das Video meiner Träume. So habe ich mir das Fliegen vorgestellt, als ich noch „Fußgänger“ war.
Hier der Link zum Film auf YouTube und noch ein paar Bilder des Events:
Herzlichen Glückwunsch, Christiane! Wir freuen uns auf mehr…
Wir gefällt sehr, wie lebendig Du Deine Erlebnisse und Gefühle an Deinem ersten Alleinflug beschreibst. Es kommt einem so vor, mitgeflogen zu sein… ..stattdessen stand ich am Boden und war stolz auf Deine Leistung. Das Video Deiner Träume ist ebenfalls sehr gelungen!
Weiter so im letzten Ausbildungsabschnitt!