Ultraleicht (UL) Ausbildung Sportpilotenlizenz SPL-UL
Wozu berechtigt die SPL-UL ?
Bis 2020 galt für Ultraleicht-Luftsportgeräte ein maximales Abfluggewicht von 472,5 kg. Seitdem gibt es neuere, modernere Maschinen mit bis zu 600 kg Abfluggewicht. Damit ist eine Zuladung von über 200 kg statt bisher ca. 160 kg erlaubt. Beide Versionen sind mit dem „Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer“, also der UL-Pilotenlizenz nutzbar.
Inhaber einer LAPL- oder PPL-Lizenz für Leichtflugzeuge können einfach die Berechtigung für Ultraleichtflugzeuge hinzuerwerben. Umgekehrt geht das leider nicht.
Besonderheiten der Ultraleicht-Flugzeuge
Die Motorleistung ist im Verhältnis zum Gewicht der Maschinen sehr gut. Das bedeutet gute Steigleistung, erfordert aber auch eine sehr feinfühlige Steuerung. Die Kosten für Kauf und Instandhaltung sind relativ niedrig, daher sind auch die Preise für die Ausbildung moderat. Aufgrund der etwas kürzeren Spannweite und des geringen Gewichtes reagieren die Flugzeuge empfindlich in Turbulenzen, die je nach Wetterlage gar nicht so selten sind.
Persönliche Voraussetzungen
Fliegerärztliche Untersuchungen vor Beginn der Ausbildung und auch später sind Vorschrift. Wer nicht zu groß und schwergewichtig und halbwegs gesund ist sowie ein durchschnittliches Seh- und Hörvermögen hat, schafft das. Der LSV Worms bietet Interessenten Schnupperflüge an, um besser beurteilen zu können, ob eine Ausbildung in Frage kommt.
Praktische Ausbildung
Die Ausbildungsregelung schreibt mindestens 30 Flugstunden vor. In der Praxis kann man – auch aus Sicherheitsgründen – eher von mehr ausgehen. Zentrales Thema sind sichere Landungen, mit und ohne Motorunterstützung. In der zweiten Hälfte der Ausbildung sind Streckenflüge und Alleinflüge enthalten.
Fluglehrerin Marianne Teich
„Papa war Pilot, großer Bruder ist Pilot…. Also war klar was ich tun musste.„
Marianne kommt aus einer Pilotenfamilie und ist unsere Ausbildungsleiterin für den Bereich Ultraleicht. Sie hat auch die Lehrberechtigung für Segelflug, Motorsegler und den Flugschein für Kleinflugzeuge LAPL(A).
Theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung findet im Winterhalbjahr statt. Es gibt auch PC-Vorbereitungsprogramme für die Prüfungen. Präsenzunterricht unterstützt ein tieferes Verständnis der Themen.
Der Theorielehrgang umfaßt 60 Unterrichtsstunden in den Fächern
- Luftrecht und Flugfunk, Pyrotechnik
- Navigation
- Meteorologie
- Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse, Technik
- Verhalten in besonderen Fällen
- Menschliches Leistungsvermögen
Prüfung
Die Theorieausbildung wird abgeschlossen mit einer Prüfung im Multiple Choice Verfahren mit vierzig Fragen je Fachgebiet.
Nähere Infos auch hier:
Die Praxisprüfung besteht aus Vorflugcheck, Dreiecksflug mit kompletter Flugplanung und drei Ziellandungen (Notlandeübung ohne Motorunterstützung).
Kosten und Dauer der Ausbildung
Ähnlich wie beim Kfz-Führerschein sind die Kosten im Wesentlichen von der Anzahl der Flugstunden abhängig und liegen z.Zt. zwischen sechs- und achttausend Euro. Eine praktische Unterrichtseinheit kostet je nach Dauer und Anzahl der Landungen zwischen ca. 100 und 150 Euro. Erfahrungsgemäß dauert die Ausbildung, abhängig vom Flugwetter und den persönlichen Voraussetzungen, etwa ein gutes Jahr. Zwischen Theorie- und Praxisprüfung dürfen maximal 36 Monate liegen.
Folgende Kosten fallen im Einzelnen an:
- Vereinsbeitrag jährlich 365 Euro, Aufnahmegebühr einmalig 600 Euro.
- Flugzeugnutzung (Charter) und Fluglehrer
- Jede Landung, abhängig vom Flugplatz 5-10 Euro
- Bücher, Lernprogramme, Gebühren für theoretischen Unterricht ca. 500 Euro
- Prüfungsgebühren
- Arzthonorar für die Fliegerärztliche Untersuchung
- Anfahrt zum Flugplatz, Behördengebühren
Wenn ein Pilotenschein schon vorhanden ist
Auf der Grundlage eines gültigen Pilotenscheines für Flugzeuge, Segelflugzeuge oder Motorsegler kann nach einer erfolgreichen Einweisung eine UL-Lizenz beim Deutschen Aero-Club beantragt werden. Eine Prüfung kann vom Ausbildungsleiter abgenommen werden.
Nach Scheinerhalt
Nach dem Erwerb der UL-Lizenz steht der Himmel offen. Um die Lizenz nicht zu verlieren, sind zwölf Flugstunden und 12 Starts/Landungen in zwei Jahren sowie zusätzlich ein Trainingsflug mit Fluglehrer von einer Stunde nötig.
One More Thing ..
Da wär noch was: Eine Flugstunde unterscheidet sich erheblich von einer PKW-Fahrstunde, weil die Nebenarbeiten oft genauso lang dauern wie der Unterricht.
Vor dem Flug muss das Flugzeug aus dem Hangar gezogen werden. Manchmal stehen bis zu drei andere Flugzeuge davor, die erst raus- und dann wieder reingerollt werden. Da wir nicht allein am Platz sind, kommt Warten oder Mithelfen bei Vereinskollegen dazu. Danach beginnt der Unterricht mit dem ausführlichen Vorflug-Check.
Im Sommer kleben nach einem Flug viele tote Insekten auf dem Flügel und dem Rumpf. Auch das Reinigen nimmt Zeit in Anspruch. Nach dem Einräumen des Flugzeuges in die Halle und dem Bezahlen der Landegebühr ist die letzte Amtshandlung der Eintrag des Fluges in das Bordbuch und das Abrechnungssystem.
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